Der Lago Maggiore ist ein italienisch/schweizer See der zu Oberitalien und dem Schweizer Kanton Tessin gehört. Von den rund 212 km² gehören 80,1 % zu Italien und 19,9 % zur Schweiz. Die tiefste Stelle beträgt 372 Meter. Eingebettet in die Berge der Tessiner Alpen liegt er malerisch in einer traumhaften Natur. Der See, der auf deutsch übersetzt „Langensee“ heißt, ist äußerst fischreich. 150 Tonnen Fischfang pro Jahr ernähren viele Fischer. Im See liegen die fünf Borromäischen Insel, von denen vier bewohnt sind. Interessante Städte sind an den Ufern zu finden, dazu gehören u.a. Ascona, Locarno, Stresa und Arona.
Der erste Tag - 11.Juni 2016 - Anreise
Ich musste früh aufstehen, denn bereits um 05:45 Uhr holte mich der Zubringerdienst von Wörlitz-Tourist von zu Hause ab. Ich hatte mich wiederholt für diesen Berliner Busreiseveranstalter entschieden, da wir dort bisher nur gute Erfahrungen gemacht haben.
Es war Samstag früh, die Straßen waren leer und so gelangte mein Taxi zügig zum Ostbahnhof, wo der Reisebus bereits wartete. Ich hatte sogar noch Zeit mir im Bahnhof ein frisches Croissant für das zweite Frühstück zu besorgen. Dann hieß es Koffer abgeben und Plätze einnehmen. Um 06:30 Uhr ging es los. Ein wenig enttäuscht war ich schon, dass es sich nicht um einen Wörlitz-Bus handelte sondern um einen angemieteten. Aber in den Hauptreisemonaten kann es schon vorkommen, dass die eigenen Kapazitäten des Veranstalters nicht ausreichen. Nächste Station war der Zentrale Omnibusbahnhof am Funkturm. Dort stiegen weitere Gäste zu.
Um 07:15 fuhren wir am ZOB ab. Es ging über die AVUS in Richtung Raststätte Michendorf. Auch dort stiegen nochmals Reisegäste zu. Dann waren wir mit 31 Personen komplett. Ich hatte Glück und einen ganze Sitzreihe für mich allein. Das war angenehm. Um 07:45 Uhr ging es endgültig los. Reiseleiter und Busfahrer stellten sich vor (die Namen habe ich vergessen). Es folgten die obligatori-schen Informationen über den Bus und den Reiseablauf. Alle 2 – 2 ½ Stunden wurde eine Pause ein-gelegt. Auf der Autobahn gab es erst einmal Gelegenheit ein wenig Schlaf nachzuholen.
Die erste Pause war an der Raststätte Osterfeld. 20 Minuten konnten wir uns die Füße vertreten und die sanitären Anlagen aufsuchen. Auch der Kaffee in der buseigenen Kaffeemaschine war fertig.
Wir fuhren über die Autobahn A9 durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, die Fränkische Schweiz und Bayern. Eine weitere Pause gab es um die Mittagszeit. Serviert wurde das typische Busfahrer-Menü, bestehend aus Bockwurst, Senf und Brot, dazu eine kleine Gewürzgurke. Auch eine Fünf-Minuten-Terrine war im Angebot. Auf der weiteren Fahrt durchquerten wir das Allgäu, passier-ten die Stadt Memmingen und den Bodensee. Eine letzte Pause gab es an der Raststätte Illertal. Bei Hörbranz fuhren wir über die Grenze zu Österreich. An uns vorbei zog eine grüne Landschaft, die ersten Berge waren in der Ferne zu sehen. Auf der ganzen Strecke erzählt uns unser Reiseleiter Interessantes über Landschaften und Städte, die rechts und links der Fahrstrecke lagen.
Blick aus dem Busfenster - bald haben wir die erste Etappe geschafft
Um 18:00 Uhr erreichten wir unser „Hotel Weißes Kreuz“ zur Zwischenübernachtung in Feldkirch im Österreichischen Vorarlberg. Der Check in ging zügig, wir bekamen unsere Zimmerkarten und die Koffer wur-den ausgeladen. Wir hatten rund 10 Stunden Fahrt hinter uns und waren doch etwas ko. Das Hotel machte einen netten Eindruck, die Zimmer waren sehr gut.
Auch das Badezimmer war in Ordnung und der Blick aus meinem Hotelfenster ließ mich einmal tief durchatmen. Ich hatte Blick auf den 2.500 mhohen Säntis, ein Berg im Schweizer Alpstein im Kanton Säntis.
Der Säntis
Viel Zeit hatte ich jedoch nicht, diese schöne Aussicht zu genießen, um 19:00 Uhr gab es Abendessen. Schnell ein wenig frisch gemacht und ein frisches T-Shirt über-gestreift und ab nach unten in das Restaurant.
Im Restaurant war eingedeckt. Wir hatten reservierte Plätze. Da in diesem Hotel mehrere Reisegruppen waren, hatte jede Gruppe eine andere Serviettenfarbe. So konnten wir uns gut zurechtfinden. Das Essen war gut, der Service freundlich.
Nach dem Abendessen machte ich noch einen Spaziergang durch den Ort. Das Hotel lag im Stadtteil Altenstadt, etwas abgelegen von der Innenstadt Feldkirch.
Abendstimmung in FeldkirchGute Nacht!
Der zweite Tag - 12.Juni 2016 - Einsiedeln & Arcona
Um 06:00 Uhr war die Nacht vorbei. Ich hatte einigermaßen gut geschlafen. Mein erster Weg führte mich auf meinen kleinen Balkon. Wunderbar, gute frische Luft, eine herrliche Aussicht auf die Berge, der Tag konnte beginnen. Nun schnell unter die Dusche und für den Tag zurechtgemacht. Um 7:00 Uhr gab es Frühstück. Das Buffet war gut und wir hatten genug Zeit. Erst um 08:45 Uhr ging es weiter. Zunächst mussten die Koffer wieder verladen werden und schon starteten wir nun in unseren ersten Besichtigungstag.
Wir fuhren durch Feldkirch und waren dann auch schon an der Schweizer Grenze. Dort standen wir jedoch vor verschlossenen Toren. Der Bus ist Maut-Gebühren-Pflichtig, nur war dort keiner der unserem Busfahrer das Geld abnehmen wollte. „Heut gibt’s nichts – heut ist Sonntagsruh!“ Ohne die Mautbescheinigung durften wir nicht in die Schweiz einreisen. Also umdrehen und zurückfahren zu einem ande-ren Grenzübergang. Das kostete uns zwei Stunden Zeit.
Aber auch das wurde geschafft. Der Zeitplan musste etwas umgestellt werden, aber was soll`s. Wir durchfuhren eine herrliche Landschaft bis wir einen anderen Grenzübergang erreichten, den wir passieren konnten. Weiterging es nun durch das Land der Eidgenossen.
Natürlich wurde auch an diesem Tag alle zwei Stunden eine Pause eingelegt. Einen zusätzlichen Fotostopp machten wir am Walensee, einem idyllischem Fleckchen Erde.
Der Walensee liegt in den Kantonen St. Gallen und Glarus, 419 Meter über dem Meeresspiegel. Er ist 24 km² groß und bis 145 Meter tief. Nach 20 Minuten fuhren wir weiter. An der wunderbaren Natur, die an uns vorbei zog, konnten wir uns nicht sattsehen. Wir durchfuhren das „Heidiland“, ein Gebiet in dem sich die Geschichte „Heidi“ abgespielt haben soll, jedenfalls wird das dort reichlich vermarktet.
Gegen 13:00 Uhr erreichten wir die Stadt Einsiedeln. Dort hatten wir eine Stunde Zeit, die dortige Klosterkirche anzusehen. Leider hat es sehr stark geregnet und wir wurden trotz Regenschirm recht nass. Aber der Besuch dieser Kirche hat sich gelohnt.
Die ersten Häuser von Einsiedeln tau-chen auf. Die Berge sind Wolkenver-hangen, es regnet und ein heftiger Wind weht.
Die Kathedrale Maria Himmelfahrt
Wir besichtigten das Gotteshaus, das zu einem Kloster ge-hört. Innen war es rappelvoll. Auf Nachfragen erfuhren wir, dass an diesem Sonntag Kroatenwallfahrt war. Eine beson-dere Messe mit einer Prozession, die diesen Landsleuten ge-widmet ist von denen viele in der Schweiz leben.
Nun aber schnell zurück zum Bus. Bei diesem Wetter läuft kaum einer länger draußen als unbedingt nötig. Als wir alle wieder zusammen waren ging es weiter. Am Urnersee, einem Ausläufer des Vierwaldstättersees machen wir eine verspätete Mittagspause. Am anderen Ufer sticht zwischen den Bergen im hellen Grün die Rütliwiese hervor, der Ursprung der Schweiz.
Es regnete noch immer und wir mussten unsere Bockwurst im Bus essen. Das ist recht unbequem, aber es ging nun einmal nicht anders. Mit Regenschirm noch schnell zur Toilette und dann fuhren wir weiter. Wir durchfuhren den Gotthardtunnel, der mit 17 km der längste Straßentunnel in den Alpen ist. Dahinter schient dann endlich die Sonne. Mitten in den Bergenstand eine kleine Kapelle und die hohen Berge hatten noch eine Schneehaube auf. Auf der Fahrt passierten wir viele bekannte Städte wie Schwyz und Chur.
Um 16:30 Uhr erreichten wir die Stadt Ascona am Lago Maggiore. Eineinhalb Stunden Zeit hatten wir um uns dort ein wenig umzusehen. Zunächst führte uns unser Reiseleiter durch die kleinen Gassen, zeigte uns das Rathaus und die alte Kirche. Dann erreichten wir die schöne Strandpromenade.
Da machte das Bummeln Freude. Gemeinsam mit einer Reisebekannten holten wir uns an einem der viele „Gelati-Stände“ ein Eis. Der Preis wunderte mich nicht, wir befanden uns in der Schweiz. Drei Schweizer Franken bzw. drei Euro für eine Kugel sind nicht gerade preiswert. Aber was soll´s! Wir setzten uns auf einer der Bänke, schleckten unser Eis und genossen die schöne Aussicht. Schon wurde es Zeit zurück zum Bus zu laufen. Um 18:00 Uhr fuhren wir weiter. Kurze Zeit später passierten wir die Grenze nach Italien. Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem Hotel in Cannobio am Lago Maggiore. Um 18:30 Uhr kamen wir dort an.
Mein Zimmer
Der Check-in war etwas wuselig, aber letztlich hat-ten wir alle unsere Zimmer. Das Haus entpuppte sich als typisch italienisches Drei-Sterne-Hotel. Schnell Koffer abgestellt und Hände gewaschen, denn schon um 19:00 Uhr war das Abendessen an-gesagt. Alles andere musste bis später warten.
Der Hotelier begrüßte uns mit einem Glas Sekt und wünschte uns einen schönen Aufenthalt. Das Abendessen war in Ordnung, es gab ein Drei-Gänge-Menü dessen Hauptgang aus Kalbsbraten be-stand. Nun noch ein kleiner Verdauungsspaziergang am See und der Tag neigte sich dem Ende entge-gen. Nun musste ich mir auch erst einmal mein Zimmer etwas genauer ansehen.
Das Zimmer war recht spartanisch eingerichtet, auch im Bad war es recht eng. Aber gut, für mich allein und drei Tage war das OK.
Abendstimmung am Lago Maggiore-Gute Nacht -
Der dritte Tag - 13.Juni 2016 - Die Borromäischen Inseln
Um 06:00 Uhr war die Nacht vorbei. Ich hatte gut geschlafen. Der Blick aus meinem Hotelfenster war dieses Mal nicht so aufregend, aber die Sonne schien und die frische Morgenluft tat gut. Nun schnell unter die Dusche und ab zum Frühstück. Das war für italienische Verhältnisse sogar gut. Auch der Kaffee war trinkbar.
Ausgeschlafen und gestärkt bestiegen wir um 08:30 Uhr unseren Bus um den Ausflug zu den Borromäischen Inseln zu starten. Wir fuhren etwa eine Stunde auf der Seestraße entlang bis nach Stresa. Wir passierten viele kleine Orte, die am Ufer des Sees liegen und hatten eine schöne Sicht auf den Lago Maggiore.
Alte Festungsanlagen im See
Die Seestraße war recht belebt. Es gab viele enge Stellen, an denen unser Busfahrer ganz schön gefordert war. In Stresa wartete unser Boot, das uns zu den Inseln bringen sollte. Die Borromäischen Inseln bestehen aus drei bewohnten Inseln, die wir alle besuchten. Zunächst fuhren wir auf die „Isola Bella“, auf der das Schloss der ehe-maligen Herren der Inseln steht.
Bei einer Führung konnten wir die Räume ansehen und erfuhren etwas über die Menschen, die dort einmal gelebt haben. Im Schloss durfte leider nicht fotografiert werden. Die Führung dauerte 45 Minuten, dann hatten wir Zeit den schönen Schlossgarten anzusehen.
Nach einem Spaziergang setzte ich mich in das Inselcafé, be-stellte einen Cappuccino und genoss die Sonne. Es dauerte nicht lange, bis sich Reisebekannte aus dem Bus zu mir gesell-ten. Bald mussten wir aber zurück, denn um 13:00 Uhr erwar-tete uns unser Boot zur Weiterfahrt auf die nächste Insel.
Die „Fischerinsel“ war, wie der Name sagt, früher wirklich eine Insel auf der die Fischer ihrer Arbeit nach-gingen. Heute sind dort viele Restaurants in denen man sich u. a. frischen Fisch aus dem See servieren las-sen kann. Wir machten dort unsere Mittagspause. Zum Essen gehen war die Zeit etwas eng, es war überall sehr voll. An einen Kiosk kaufte ich mir ein Stück Pizza und schleckte danach noch ein Eis. Noch ein kleiner Bummel durch die engen Gassen und schon war es Zeit zur Weiterfahrt. Unser Boot brachte uns nun zur dritten Insel. Die Isola Madre ist die größte und die Mutterinsel. Dort befinden sich ein botanischer Garten und ein Palast, in dem ein Museum untergebracht ist. Etwa zwei Stunden hatten wir Zeit diese schönen Anlagen anzusehen oder auf der Caféterrasse auszuruhen.
Um 17:00 Uhr fuhr uns das Boot zurück zu unserem Ausgangspunkt, nach Stresa, wo uns unser Bus erwartete. Die Uferstraße entlang fuhren wir zurück zum Hotel. Wir hatten einen schönen, aber auch recht anstrengenden Tag hinter uns. Pünktlich waren wir zum Abendessen im Hotel zurück.
Gerne hätten wir danach auf der schönen Terrasse des Hotels noch ein wenig gesessen und etwas getrunken. Nur leider durften wir dort nicht Platz nehmen. Diese Tische sind nur Gästen vorbehalten, die dort essen möchten. Man ver-wies uns auf die Bar im Haus, die war aber geschlossen. Fanden wir unmöglich, aber es war nun nicht zu ändern, so gingen wir in unsere Zimmer und ins Bett.
Der vierte Tag - 14.Juni 2016 - Locarno & die Centovalli-Bahn
Heute starteten wir etwas später in den Tag. Ich war trotzdem früh auf und nutzte die Zeit für mein persönli-ches Beautyprogramm. Um 07:30 Uhr gab es Frühstück und um 09:45 Uhr trafen wir uns alle wieder am Bus. Auf dem Programm standen heute die Stadt Locarno und die Fahrt mit der Centovalli-Bahn. Wieder fuhren wir die Seestraße entlang, dieses Mal in die andere Richtung. Wir passierten wieder die Grenze zur Schweiz und erreichten Locarno etwa um 11:00 Uhr.
In Locarno hatten wir etwa 1 ½ Stunden Zeit für eigene Unternehmungen. Es gibt dort eine Zahnradbahn, die zu einem Aussichtspunkt fährt. Ich besorgte mir ein Ticket und fuhr nach oben. Diesen angepriesenen,schönen Ausblick auf die Stadt und den See wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Nun ging es wieder runter. Noch ein kleiner Spaziergang durch die Straßen und schon war es Zeit zum Bahnhof zurück zu gehen, wo wir uns mit unserem Reiseleiter getroffen haben, um die geplante Bahnfahrt anzutreten.
Mit der Rolltreppe ging es tief hinunter zu dem unteren Bahnsteig. In der Bahn hatten wir ein reserviertes Abteil und fanden so alle bequem Platz. Noch eine kurze Strecke im Tunnel, dann fuhren wir durch die herrliche Landschaft des Kantons Tessin.
Die ganze Fahrt bis nach Domodossola an der italienischen Grenze führte vorbei an kleinen Ortschaften, die im Winter zahlreiche Winter-sportler anlocken, an hohen Bergen und tiefen Schluchten. Ein Stunde und 45 Minuten dauerte diese Fahrt, die traumhaft schön ist, ja - wenn es nicht regnet. Leider hatten wir dieses Pech. Die Fenster der Bahn waren regenverhangen und die Berge lagen in dichten Wolken. Dadurch waren auch Fotos kaum möglich.
Blick aus der Bahn – noch hielt sich der Regen in Grenzen, aber es sollte heftiger werden.
Die Bahn fährt bis auf eine Höhe von 800 Metern, die Aussicht ist bei schönem Wetter sicher viel beeindruckender. Aber gut, es war schade, aber für das Wetter kann nun einmal keiner etwas. In Domodossola hätten wir noch eine Stunde Freizeit gehabt, aber da es noch immer heftig regnete beschlossen wir, darauf zu verzichten und gleich in unseren Bus zu steigen, der dort auf uns wartete. So waren wir am Nachmittag wie-der in unserem Hotel in Cannobio. Auch dort regnete es. Trotzdem machte ich, bewaffnet mit Regenschirm, einen Bummel durch den Ort, von dem ich ja bis dahin noch nicht viel gesehen hatte.
Nach dem Abendessen gingen wir heute in eines der Cafés an der schönen Seepromenade. Viele Restaurants und Bars luden dort zum Verweilen ein. Da es endlich aufgehört hatte zu regnen war die Luft wieder schön.
Zurück in meinem Hotelzimmer hieß es auch schon wieder Kofferpacken. Noch eine Nacht und die Tage in unserem italienischen Hotel waren vorbei.
Der fünfte Tag - 15.Juni 2016 - Lugano & Viamala
Um 07:30 Uhr gab es Frühstück und um 08:45 Uhr wurden die Koffer verladen. Der erste Tag unserer Rückreise hatte begonnen. Aber heute standen erst noch ein paar schöne Programmpunkte auf dem Plan. Wir verabschiedeten uns vom Hotel Il Portico und fuhren wieder die Seestraße entlang in Richtung Lugano. Noch einmal konnten wir die Sicht auf den See genießen und das sogar bei schönem Wetter. Bei Valmara überquerten wir die Grenze von Italien zur Schweiz.
Der Tag ist noch jung, der Himmel blau, nur ein paar Wölkchen sind zu sehen.
Hinter Locarno bogen wir ab, ließen den Lago Maggiore hinter uns. Gegen 10:00 Uhr erreichen wir die mondäne Stadt Lugano. 1 ½ Stunden hatten wir Zeit für die Stadt. Ich lief durch die Fußgängerzone, sah die Auslagen in den Geschäften an und stellte fest, dass dort nicht das Einkaufsparadies von Otto-Normalverbraucher ist. Die schöne Seepromenade am Luganer See lud aber zum Verweilen ein. Dort lässt es sich aushalten.
An einer Cocktailbar bestelle ich mir eine Aperol-Spritz und setze mich in die Sonne. Herrlich dieser Blick auf den See an denen Stars wie Caterina Valente oder Peter Kraus ihre bescheidenen Domizile haben. Überings habe ich für diesen kleinen Drink mal eben acht Euro bezahlt, aber die Aussicht war es wert. Um 12:15 Uhr fuhren wir weiter. Über Serpentinenstraßen ging es in Richtung Bernadino Pass. Dort hatten wir natürlich herrliche Aussichten. Irgendwo auf der Strecke machten wir unsere Mittagspause. Das Busfahrer-drei-Gang-Menü stand wieder auf der Speisekarte.
Wunderschön war die Fahrt durch die Schweiz. Langsam aber stetig ging es bergauf. Wir befanden uns im Kanton Graubünden. Der San Bernadinopass steigt bis auf ca. 2.000 Meter Höhe. Leider fing es wieder an zu regnen. So fiel unser Fotostopp an einen schönen Aussichtspunkt buchstäblich ins Wasser.
Einer von unzähligen Wasserfällen die von den Bergen hinab stürzen.
Das letzte Ende der Passstraße bildet der San Bernadino Tunnel. Wir durchfuhren die 6,6 Kilometer lange Röhre und erreichten dann die Schlucht Viamala. Diese Schlucht verläuft am Hinterrhein und war schon zur Zeit der alten Römer ein Handelsweg. Dort machten wir eine längere Pause.Es ist schon beeindruckend, was die Natur für Formationen geschaffen hat.
Fahrt entlang am Hinterrhein
Am Nachmittag überquerten wir während unserer weiteren Fahrt die Grenze nach Lichtenstein. Das Fürsten-tum empfing uns mit Regen. Wir durchquerten die Hauptstadt des Landes, Vaduz. Diese moderne Stadt ist geprägt von vielen Banken und modernen Villen. Am Ende des Weges befindet sich der fürstliche Weinberg.
Nun war es nicht mehr weit und wir passierten die Grenze nach Österreich in der Nähe von Feldkirch. Kurze Zeit später hatten wir wieder unser „Hotel Weißes Kreuz“ zur Zwischenübernachtung erreicht. Das Procedere war das Gleiche, wie auf der Hinfahrt. Das Zimmer, das ich dieses Mal bekam, war noch besser, als das erste Mal. Um 18:00 Uhr gab es ein leckeres Abendessen, bestehend aus vier Gängen, deren Hauptgericht dieses Mal aus einem Fischgericht bestand. Der Abend klang dann in der Hotelbar mit einem Gute-Nacht-Drink aus.
Der sechste Tag - 16.Juni 2016 - Heimreise
06:30 Uhr frühstücken und um 08:00 Uhr Abfahrt. Heute ging es nun endgültig wieder in Richtung Heimat. Zehn Stunden Fahrt lagen vor uns. Alle 2 – 2 ½ Stunden Pause, zum Mittag das nun schon bekannte „Busfahrer–Drei–Gang-Menü“. Wir hatten schöne Tage hinter uns und waren aber nach der langen Fahrt doch froh, als wir gegen 17:00 Uhr Berlin erreichten. 2.330 Kilometer sind wir in den sechs Tagen gefahren. Am Ostbahnhof, wo ich kurz nach 18:00 Uhr ankam, wartete schon das Taxi, das mich nach Hause brachte.
Zurück bleibt eine schöne Erinnerung an hohe Berge, grüne Täler und malerische Seen.